Futter

Thematisiert wird hier die Entwicklung unserer Lebensformen im Rahmen forcierter Transparenz, mit Fokussierung der geistigen Bereiche und der Verdrängung von Körper.

Der Körper verkommt zum materiellen Teil im Leben und wird nur noch sequenzweise wahrgenommen.

Die Objektgefache sind wahlweise offen, mit Fensterglas oder Spiegelglas verhängt. Sie sind keine Rückzugsräume mehr sondern Passagen. Der schutzsuchende Mensch bleibt ausgesetzt. Die vermeintlichen Wände bedienen entweder Voyeurismus oder Narzissmus. Diese ständige Ausgesetztheit des Individuums drückt es auf der Suche nach Anbindung förmlich an die Wand.

Die enge Verbundenheit menschlichen Lebens mit gesellschaftlichen Strukturen, die immer mehr wirtschaftliche sind, vereinzelt und trennt es von seiner Mitte ab.

Struktur als tragendes, den Menschen einbindendes und schützendes Merkmal von Gesellschaft zergliedert ihn, beraubt ihn seiner körperlich, geistigen Ganzheit und verleibt ihn sich ein. Der Mensch, der ursprünglich der Erzeuger der Struktur war, dient ihr jetzt als Futter.

 

Material: Stahl, Keramik, Wachs, Acryl, Glas, Spiegelglas